Viele Reiter fragen sich, ob ihr Tier zusätzliche Energie benötigt. Raufutter wie Heu oder Gras bildet die Basis der Ernährung. Doch bei hoher Belastung reicht das oft nicht aus.
Spezielles Futter liefert Extra-Power für Training oder Turniere. Es enthält etwa Getreide, Öle oder Zucker. Diese Inhaltsstoffe sorgen für schnelle Energie.
Wichtig ist, die Menge an den individuellen Bedarf anzupassen. Ein Freizeitpferd braucht weniger als ein Sportpartner. Zu viel kann sogar schaden.
Bei Unsicherheiten hilft eine Fütterungsberatung. So findest du die passende Lösung für deinen Vierbeiner.
Wann ist Kraftfutter für dein Pferd sinnvoll?
Nicht jedes Tier benötigt zusätzliche Energiequellen – wann lohnt sich Kraftfutter? Entscheidend ist die individuelle Situation deines Pferdes. Grundlage bleibt immer eine stabile Raufutterversorgung.
Grundversorgung mit Raufutter und Mineralfutter
Mindestens 1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht sind täglich nötig. Das deckt den Erhaltungsbedarf an Rohfasern. Achte auf Qualität: Heulage mit 30% Restfeuchte kann Magenprobleme verursachen.
Ergänze Raufutter mit Mineralfutter. Es liefert Vitaminen und Mineralstoffen, die im Gras oft fehlen. Beispiel: Trächtige Stuten brauchen mehr Magnesium für die Knochenentwicklung des Fohlens.
Anzeichen für einen erhöhten Energiebedarf
Gewichtsverlust oder Leistungsabfall signalisieren Unterversorgung. Ein Sportpferd im Training hat höhere Ansprüche als ein Freizeitpartner. Auch tragende Stuten benötigen ab dem 9. Monat 25-40% mehr Energie.
Tipp: Prüfe zuerst die Raufuttermenge, bevor du Kraftfutter erhöhst. Silage sollte sparsam gefüttert werden – zu viel kann den Magen übersäuern.
Kraftfutter für das Pferd: Verschiedene Typen im Vergleich
Die optimale Fütterung hängt stark vom individuellen Bedarf ab. Verschiedene Pferdetypen benötigen unterschiedliche Nährstoffkombinationen für ihre Gesundheit und Leistung.
Freizeitpferde: Geringer Energiebedarf
Pferde mit leichter Arbeit kommen oft ohne klassische Kraftnahrung aus. Getreidefreie Rezepturen mit geringem Stärkegehalt beugen Hufrehe vor.
Hochwertiges Heu oder Weidegang deckt den Grundbedarf. Bei zusätzlicher Energie empfiehlt sich ein Müsli mit maximal 10% Zuckeranteil.
Sportpferde: Hohe Leistung, hoher Bedarf
Sportpferde benötigen mehr Energie für Muskelerhalt und Ausdauer. Leinöl liefert langsam freisetzende Power für Distanzritte.
Spezielle Mischungen unterstützen den Muskelaufbau durch Aminosäuren. Achtung: Gerste enthält 22% Stärke – bei Überfütterung drohen Stoffwechselprobleme.
Trächtige Stuten und Fohlen
Ab dem 9. Trächtigkeitsmonat steigt der Nährstoffbedarf um bis zu 40%. Kalzium-Phosphor im Verhältnis 2:1 fördert die Knochenentwicklung.
Das Pavo Zuchtkonzept mit Podo-Technologie gewährleistet gleichmäßiges Wachstum. Fohlenfutter sollte besonders proteinreich sein.
Senioren: Besondere Ansprüche
Alte Pferde verdauen schwerer und benötigen mehr Rohfaser. Pavo 18Plus Seniormüsli deckt mit 18% Faseranteil und Vitaminen alle Bedürfnisse.
Zahnprobleme erfordern oft eingeweichte Nahrung. Der Energiegehalt sollte dem reduzierten Bewegungslevel angepasst werden.
Welche Formen von Kraftfutter gibt es?
Vom Müsli bis zu speziellen Rezepturen: Entscheidungsparameter im Überblick. Die richtige Wahl hängt von Futterakzeptanz, Verdaulichkeit und Gesundheitsstatus ab.
Müsli vs. Pellets: Vor- und Nachteile
Müsli überzeugt durch sichtbare Einzelkomponenten wie Haferflocken oder Kräuter. Viele Tiere fressen es lieber wegen der abwechslungsreichen Struktur.
Pellets enthalten oft Melasse als Bindemittel. Durch die Pressung gehen jedoch bis zu 20% hitzeempfindliche Vitamine verloren. Die glatte Oberfläche kann Schlingen begünstigen.
Einzelfuttermittel wie Hafer, Gerste und Mais
Hafer liefert 11 MJ Energie pro kg und wird zu 80% verdaut. Seine Spelzen regen die Kautätigkeit an.
Mais benötigt thermische Behandlung für bessere Verdaulichkeit. Gerste sollte wegen des hohen Stärkeanteils (22%) nur dosiert gefüttert werden.
Spezialfutter für gesundheitliche Unterstützung
Präbiotika-haltige Sorten wie Pavo Ease&Excel schonen die Verdauung. Kräutermüslis mit Salbei unterstützen die Atemwege.
Mash darf maximal dreimal wöchentlich gegeben werden. Der hohe Phosphorgehalt könnte sonst den Mineralhaushalt stören.
Wie viel Kraftfutter ist angemessen?
Über- oder Unterversorgung kann langfristige Folgen haben – die Dosierung muss stimmen. Die tägliche Menge orientiert sich an Gewicht, Aktivitätslevel und Verdauungskapazität. Faustregeln helfen als Einstieg, individuelle Fütterungspläne sind jedoch ideal.
Richtwerte pro Pferdetyp
Ein 600 kg schweres Tier sollte maximal 1,8 kg pro Ration erhalten. Leichtfuttrige Rassen benötigen etwa 0,2% des Körpergewichts in kilogramm täglich. Für ein 500 kg Freizeitpferd bedeutet das maximal 1 kg Hafer pro Tag.
Wichtig: Die Stärkezufuhr limitieren. Mehr als 1g pro kilogramm Körpergewicht pro Mahlzeit überlastet den Dickdarm. Kotwasser oder Stoffwechselstörungen können die Folge sein.
Anpassung an Arbeitsintensität und Kondition
Je nach Arbeitsintensität variieren die Mengenangaben als Richtwert. Ein Turnierpferd im Spitzentraining benötigt 30% mehr als in der Erholungsphase. Kontrolliere alle zwei Wochen den Body Condition Score.
Praktischer Tipp: Teile die Tagesration in mehrere kleine Mahlzeiten auf. So wird die Energie gleichmäßig bereitgestellt und die Verdauung entlastet. Pro Tag sollten die Obergrenzen nicht überschritten werden.
Gesundheitliche Aspekte bei der Fütterung
Die richtige Fütterung beeinflusst Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Besonders Zucker und Stärke können bei falscher Dosierung Probleme verursachen. Eine angepasste Ernährung fördert dagegen die Verdauung und beugt Krankheiten vor.
Zucker- und Stärkegehalt im Blick behalten
Heu kann bis zu 10% Zucker enthalten. Spezialfutter wie Pavo Nature’s Best reduziert diesen Wert auf 4%. Zu viel Stärke überlastet den Darm – maximal 1g pro kg Körpergewicht pro Mahlzeit ist ratsam.
Bei EMS-Pferden hilft eine eiweißreduzierte Diät. Leinsamen wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Eine Raufutteranalyse klärt individuelle Bedürfnisse.
Verdauung und Kautätigkeit fördern
Luzerne steigert die Kautätigkeit um 30%. Slow Feeder erhöhen die Kauschläge auf 3.500 pro Stunde. Das beugt Koliken vor und unterstützt die Verdauung.
Faserreiche Kost ist besonders für Senioren wichtig. Sie regt die Darmtätigkeit an und vermeidet Verstopfung.
Alternativen bei Unverträglichkeiten
Grünmehlpellets sind eine hypoallergene Option. Sie schonen den Magen und liefern trotzdem Energie. Bei Allergien lohnt sich der Verzicht auf Melasse.
Getreidefreie Mischungen mit Leinöl eignen sich für sensible Tiere. Sie bieten Energie ohne belastende Stärke.
Fazit: Was dein Pferd wirklich braucht
Die richtige Balance macht den Unterschied in der Fütterung. Raufutter bleibt die Basis – es deckt den Großteil der individuellen Bedürfnisse. Ergänze nur bei hoher Belastung mit vollwertiges Kraftfutter.
Vermeide Melasse-Zusätze bei Insulinproblemen. Getreidereduzierte Sorten sind für Sportler besser verträglich. Kontrolliere das Gewicht regelmäßig mit einem Wiegeband.
Bei Fragen hilft die Pavo-Beratung. So findest du die optimale Lösung, was dein Tier braucht.